Überblick - Informatikkauffrau / Informatikkaufmann

Beschreibung

Informatikkaufleute arbeiten typischerweise in Unternehmen, die eine komplexe IT-Infrastruktur betreiben. Neben Industriebetrieben und z. B. Banken finden sich typische Arbeitsplätze beispielsweise in vielen Kliniken. Hier sind unzählige Rechner (PCs, Laptops, Tablets sowie Server oder betriebsspezifische Hardware vom Kontoauszugsdrucker oder speziellen medizinischen Geräten) zu beschaffen und zu warten.

Gerade in der Beschaffungsphase treffen IT-Laien auf Administratoren mit speziellem IT-Fachwissen, die aus Sicht des Laien "unverständliches Fachchinesisch" sprechen. Hier übernehmen Informatikkaufleute eine Vermittlerfunktion. Sie sammeln die innerbetrieblichen Anforderungen oder Probleme, entwickeln eigenständig Lösungsvorschläge für die Abteilungen und kommunizieren mit möglichen Lieferanten und Dienstleistern. Im Mittelpunkt steht dabei eine wirtschaftlich optimale Lösung aller bestehenden Anforderungen.

Um diese zu finden, ist umfangreiches Wissen über aktuelle IT-Produkte und z. B. Lizenzmodelle verschiedenster Anbieter erforderlich. Informatikkaufleute bilden sich deshalb permanent fort, um immer aktuelle Lösungen für innerbetriebliche Probleme zu kennen und die IT-Konzepte des Unternehmens zu optimieren, denn gerade die IT-Branche entwickelt sich dynamisch weiter und ein Produkt, das heute brandneu ist, gilt in drei Jahren als veraltet.

Weitere interessante Informationen zu diesem Ausbildungsberuf finden Sie bei dem Angebot der Bundesagentur für Arbeit: planet-beruf.de

Aufnahmevoraussetzungen

Grundlage für die Berufsschulanmeldung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb. Für den Abschluss des Vertrages ist rechtlich kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben, das heißt auch ohne Schulabschluss ist theoretisch eine Ausbildung möglich. Allerdings werden in der Praxis überwiegend Verträge mit Auszubildendenden abgeschlossen, die über die Hochschulreife verfügen.

Ausbildungsdauer

Die regelmäßige Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre.

Unter bestimmten Voraussetzungen kann bereits im Ausbildungsvertrag oder während der Ausbildung die Dauer verkürzt werden, z. B. auf 2 ½  oder 2 Jahre. Die jeweils zuständige Kammer informiert und entscheidet über die Anträge auf Ausbildungsverkürzung (§ 8 Berufsbildungsgesetz).

Abschlüsse und Berechtigungen

Da sich die Ausbildung sowohl in einen schulischen als auch einen betrieblichen Bereich aufteilt, können unterschiedliche Abschlüsse und Berechtigungen erlangt werden:

  • Berufsschulabschluss
    Am Ende der Berufsschule steht der mit dem Abschlusszeugnis dokumentierte Berufsschulabschluss, wenn der Unterricht erfolgreich absolviert wurde, gleichgültig, ob die IHK-Prüfung bestanden wurde oder nicht. Es wird keine gesonderte Abschlussprüfung in der Berufsschule durchgeführt, das heißt der erfolgreiche Abschluss hängt von den Noten in den einzelnen Lernfeldern und Fächern ab.
  • Berufsbezeichnung: Informatikkaufmann/-frau
    Die Berufsausbildung endet mit der bestandenen Abschlussprüfung vor der zuständigen IHK. Das IHK-Prüfungszeugnis belegt die erfolgreiche Abschlussprüfung in dem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf.

Wenn Sie die Berufsschule und die IHK-Prüfung erfolgreich absolviert haben, können Sie noch weitere allgemeinbildende Schulabschlüsse erlangen, wenn Sie diese noch nicht im Rahmen des vorherigen Bildungswegs erreicht haben.

  • Sekundarabschluss I - Realschulabschluss
    Dieser Abschluss wird am Ende der Ausbildung auf dem Abschlusszeugnis der Berufsschule vermerkt.
  • Erweiterter Sekundarabschluss I
    Wenn bestimmt Noten erreicht wurden, wird dieser Abschluss auf dem Abschlusszeugnis der Berufsschule vermerkt.
  • Fachhochschulreife
    Die Fachhochschulreife wird automatisch erlangt, wenn der schulische Teil der Fachhochschulreife bereits vorher in einer anderen Schulform erworben wurde.

Ausführliche Informationen zum Berufsschulabschluss sowie zum möglichen Erwerb allgemein bildender Abschlüsse finden sich bei den berufsübergreifenden Informationen.

Zusatzqualifikationen

Folgende Zusatzqualifikationen können Sie im Rahmen Ihrer Ausbildung erlangen:

  • Europakaufmann
  • Europäischer Computerführerschein (ECDL)
  • Englischzertifikat (Stufe B1)
  • Europäisches Sprachenzertifikat in weiteren Sprachen (TELC)
  • Auslandspraktikum

Ausführliche Informationen zur Ihren Möglichkeiten finden Sie hier: Zusatzqualifikationen.

Möglichkeiten nach der Ausbildung

Die BBS Pottgraben bietet Ihnen die Möglichkeit, nach der erfolgreichen Ausbildung weitere Abschlüsse entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend zu erwerben. Je nachdem, welches Ziel Sie verfolgen, bieten sich folgende Möglichkeiten:

  • Ziel: Fachhochschulreife
    Mit dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung können Sie die einjährige Fachoberschule Klasse 12 in Vollzeit besuchen. Anschließend können Sie noch ein Jahr in der Berufsoberschule anhängen, um die Allgemeine Hochschulreife zu erlangen.
  • Ziel: Allgemeine Hochschulreife
    Verfügen Sie bereits über die Fachhochschulreife, dann können Sie die einjährige Berufsoberschule in Vollzeit besuchen.
  • Ziel: Staatlich geprüfter Betriebswirt und Fachhochschulreife
    Wenn Sie sich berufsbegleitend weiterbilden möchten, dann können Sie 3-jährige Fachschule Betriebswirtschaft besuchen.

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