Praxiswoche "Ladungssicherung" 2022 an der Backhausschule

„Schwerer Unfall auf der A1 – Auslöser: mangelnde Ladungssicherung!“, „Die Baumstämme flogen in einer Kurve quer durch die Luft und durchbohrten mehrere Autos.”

Immer wieder stößt man auf Zeitungsartikel, die die gravierenden Folgen mangelnder Ladungssicherung auf deutschen Straßen veranschaulichen. Die angehenden Fachkräfte für Lagerlogistik, Fachlageristen/Fachlageristinnen und Fachpraktiker/Fachpraktikerinnen im Lagerbereich sind bei der Verladung in der besonderen Verantwortung, die Ware für den Transport „beförderungssicher“ zu laden.

Im Rahmen des niedersächsischen Aktionsprogramms „Startklar in die Zukunft“ und in Zusammenarbeit mit der DEKRA Akademie konnte das Thema Ladungssicherung, das in Zeiten des coronabedingten Distanzunterrichts oftmals etwas zu kurz gekommen ist, mit den Klassen des zweiten und dritten Lehrjahres praxisnah nachgearbeitet und eingeübt werden.

Dabei bot sich den Auszubildenden die Möglichkeit, die zuvor vielfach nur theoretisch erlernten Begrifflichkeiten und Abläufe – von A (wie Ablegereife) bis Z (wie Zurrgurt) – nun erstmals auch in der Berufsschule ganz praktisch auszutesten. Die DEKRA Akademie hat dazu für eine Woche zwei LKW-Auflieger auf dem Schulhof bereitgestellt, um verschiedenste Elemente der Ladungssicherung von den Lager-Auszubildenden in Kleingruppen vor Ort eigenständig durchführen zu lassen.

Nach einer theoretischen Einführung im Klassenraum begannen die Auszubildenden, ihr erlerntes Wissen umzusetzen und sicherten die bestückten Paletten und Gitterboxen selbstständig mithilfe diverser Zurrmittel auf der LKW-Ladefläche. Zahlreiche praktische Herausforderungen wurden dabei fachmännisch untereinander diskutiert und gemeinsam gelöst. Fehlende Anschlagpunkte konnten durch eine Kopfschlinge an der Palette ausgeglichen werden und die aufzubringende Kraft beim Festziehen der Spanngurte wurde durch abwechselndes Teamwork erfolgreich in der Gruppe bewältigt.

Auf dem zweiten Auflieger wurde mittels eines Parcours spielerisch deutlich, auf welch engem Raum Paletten per Handgabelhubwagen bei der Verladung unter Zeitdruck bewegt werden müssen. Auch hier galt es, seine Teamfähigkeit unter Beweis zu stellen, denn es war nicht nur Geschick gefragt, sondern insbesondere auch eine gute Übersicht und Kommunikation.

Schließlich bot die Arbeit am LKW noch die Möglichkeit, sich nicht nur der Tragweite der richtigen Ladungssicherung bewusst zu werden, sondern auch eine weitere Gefahr im Straßenverkehr – den toten Winkel – vor Augen geführt zu bekommen. Die bereitgelegte Plane zur Darstellung des „toten Winkels“ machte deutlich, dass eine ganze Klasse neben einem LKW „verschwinden“ kann, ohne dass der LKW-Fahrer die Personen im Spiegel sehen kann!

Alles in allem freuen wir uns über eine sehr gelungene Praxis-Woche. Wir bedanken uns ganz herzlich beim Team der DEKRA Akademie für die abwechslungsreichen Tage und die anschauliche und einprägsame Durchführung der wichtigsten Elemente der Ladungssicherung!

Katja Abeln

 

 

Diese Seite teilen:

Zurück zum Seitenanfang