Die Kirchenglocken ertönen zwölf Mal und gehen dann in das Mittagsgeläut über. Es ist sonnig, aber kühl. Fast menschenleer winden sich die engen Gassen durch die Altstadt. Die Blechlawine aus PKW und Bussen dagegen wälzt sich wie jeden Tag um diese Zeit geräuschvoll über den Wall. Die Osnabrückerinnen und Osnabrücker gehen ihren Alltagsgeschäften nach. Die Cafés sind gefüllt an diesem ersten wärmeren Frühlingstag. Passanten eilen durch die Große Straße. Geschäftsleute bieten ihre Waren entlang der Ladenzeile auf dem historischen Marktplatz feil. Aus einer offenen Kirchentür wabern Orgelklänge ins Freie. Eine Stadtführerin begleitet eine Reisegruppe durch die Stein gewordenen Jahrhunderte: Carolinum, Hexengang, Friedenssaal. Die Fassaden von Marienkirche und Rathaus werden wie immer von flanierenden Bürgern bewundert. Doch - wie lange noch?
Unbemerkt, inmitten dieser Alltäglichkeiten, verfolgt die MA21A3 eine Mission: Gemeinsam entreißen die angehenden Marketingkommunikationskaufleute die Friedensstadt dem Geheimbund „Phantom Society“, der die Löschung des kulturellen Erbes aus dem Bewusstsein der Osnabrücker Bevölkerung beabsichtigt. Schon jetzt hat die Untergrundorganisation tradiertes Wissen über die Hasestadt verschlüsselt oder verfälscht, damit dieses nur noch einer elitären Minderheit zugänglich ist. Doch die Rettungsmission gelingt. Noch am selben Tag kann die Pottgraben-Klasse nach einer intensiven Spurensuche durch den Stadtkern und durch erfolgreiche Anwendung ihrer Erfahrung und Intelligenz die Codes der Phantom Society knacken und das kulturelle Erbe Osnabrücks vor dem allgemeinen Vergessen bewahren.
Nach diesem Erfolg lockt eine gemeinsame Mahlzeit die ganze Klasse an einen Tisch, wo sie, erleichtert und erschöpft, das bestandene Abenteuer feiert.
Das wurde auch mal Zeit! Nachdem die Corona-Jahre gemeinsamen Aktivitäten der Marketingklasse einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten, freute sich die MA21A3 über die Teilnahme am Outdoor-Escaperoom-Abenteuer „Das Vermächtnis“ der Mindhunters. Kulturellen Hotspots und Stadtgeschichte kamen so einige spielend näher. Auch das gemeinsame Essen im Klassenverband tat einfach mal allen gut.
Stefanie Gerwesmann