Das Ursprungszeugnis: Wie und wann kommt es zur Anwendung?
Das Ursprungszeugnis ist eine öffentliche Urkunde und besagt, wo die Ware hergestellt wurde (eindeutiger Nachweis des handelspolitischen Ursprungs) und dient der Kontrolle der Warenströme. Das Zielland entscheidet meistens, ob ein Ursprungszeugnis notwendig ist.
Für die Ausstellung sind in Deutschland die Industrie- und Handelskammern zuständig. Diese Ausstellung und weitere Bescheinigungen sind hoheitsrechtliche Aufgaben der IHK.
Ein wichtiger Diskussionspunkt war die Frage, wie denn der Ursprung der Ware definiert ist - also wann gilt ein Land als Ursprungsland? Kurz zusammengefasst sind Ursprungswaren eines Landes Waren, die entweder vollständig in diesem Land gewonnen oder hergestellt worden sind oder einer letzten wesentlichen und wirtschaftlich gerechtfertigten Be- und Verarbeitung unterzogen wurden.
Nach einer kurzen Pause ging es mit dem Carnet-ATA - einem anderen Zolldokument - weiter.
Das Carnet-ATA ist in vielen Ländern (darunter auch die EU -Staaten) ein vertraglich anerkanntes Papier, das die Zollabfertigung bei einer „vorübergehenden“ Einfuhr von Waren ohne Hinterlegung von Sicherheiten erleichtert (z .B. für Messe- und Ausstellungsgüter, Warenmuster oder Berufsausrüstungen). Carnet ist französisch und heißt “Heft". Die Abkürzung ATA steht für "vorübergehende Einfuhr" (französisch: admission temporaire oder englisch: temporary admission). Ein Carnet-Heft dokumentiert somit die vorübergehende Einfuhr von Waren und auch die entsprechende Ausfuhr zum Beispiel nach einer Ausstellung in einem Land.
Hartmut Bein brachte beide Themen anschaulich anhand von Praxisfällen allen Zuhörern/-innen verständlich näher und Fragen konnte er kompetent beantworten. Zum Abschluss gab es noch einige Fragen und Antworten zu den Situationen in den heutigen Krisengebieten.
Vielen Dank an Hartmut Bein für die Bereitschaft, einen Vortag zu halten und die vielen Fragen zu beantworten!