Blickpunkt China - Internationales und Interkulturelles Management

Förderverein

Die mittelständischen Unternehmen der Sievert Baustoffgruppe sind neben Deutschland in sieben weiteren Ländern Ost- und Westeuropas mit 1700 Mitarbeitern präsent. Neben Ländern der Europäischen Union mit vergleichbaren Standards der wirtschaftlichen Zusammenarbeit gehören dazu auch Russland und China. Um auf diesen Märkten erfolgreich bestehen zu können, sind die länderspezifischen Usancen zu berücksichtigen. Das besondere Augenmerk von Seniorchef und Aufsichtsratsvorsitzenden der Sievert AG, Professor Dr. Hans-Wolf Sievert, gilt dem Interkulturellen Management mit China. Als Wissenschaftler und Unternehmer pflegt Prof. Sievert schon seit mehr als 50 Jahren persönliche und geschäftliche Beziehungen zu China. Dabei geht er der Frage nach:

„Inwieweit beeinflusst die chinesische Kultur das wirtschaftliche Handeln der Akteure?“

Der Förderverein unserer Schule konnte als Gast im Hause der Sievert AG die Eigentümlichkeiten der bilateralen Beziehungen direkt vom chinesisch sprechenden Professor Sievert erfahren. Angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung des Welthandelspartners China hat das Thema Interkulturelles Management eine wachsende Bedeutung.

Prof. Sievert hob mehrfach hervor, dass das kulturelle wie auch das wirtschaftliche Handeln in China vom konfuzianischen Denken zur harmonischen Gesellschaft geprägt sei.

Die konfuzianische Ordnungslehre vertritt ein kollektivistisches Denken als Grundorientierung auf die Gemeinschaft, sei es auf die Familie, den Betrieb oder den Staat.

Eine konfuzianisch geprägte Gemeinschaft ist hierarchisch strukturiert. Dazu sagt ein chinesisches Sprichwort: „Auf der Spitze des Berges haben nicht zwei Tiger Platz.“ Daher gilt es in China, die Hierarchiestufen strikt zu beachten. Eine eigentlich ineffiziente Hierarchie wird in China durchaus flexibel gehandhabt, wozu es wiederum ein Sprichwort gibt: „Die Veränderung läuft weit schneller als der Plan.“

Zum wirtschaftlichen Handeln in China gehört immer eine Menschenorientierung und eine Sachorientierung. Ein persönliches Beziehungsgeflecht zu den unterschiedlichen Akteuren in Unternehmen und Staat, gepaart mit fundierten Wirtschaftsfakten sei der Schlüssel für eine erfolgreiche Unternehmensstrategie. Eine reine Sachorientierung ohne persönliche Ambitionen wie sie besonders ausgeprägt im USA-Handel üblich sei, entspräche nicht der chinesischen Mentalität. Die Sievert-Gruppe hat die Zusammenhänge von Kultur und Wirtschaft offensichtlich erfolgreich gemeistert. Mit einem Joint Venture in Hefei, der Osnabrücker Partnerstadt, ist Sievert stark im China-Markt engagiert.

Autor: Förderverein der BBS am Pottgraben, Ursula Meyer und Bernhard Wessel

 

Diese Seite teilen:

Zurück zum Seitenanfang