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Unser zentrales Anliegen ist es, vielen Schülerinnen und Schülern durch verschiedene Erasmus-Projekte Auslandserfahrungen in Europa zu ermöglichen", erklärte Bente Smeding-Terveer, die gemeinsam mit dem Team Europa die Veranstaltung in der neuen Location „WHOBERT“ organisiert hatte. Als Erasmus+ Antragsteller entsenden wir seit vielen Jahren eine Vielzahl von Schülerinnen und Schülern in ein gefördertes Auslandspraktikum und leisten damit einen wichtigen Beitrag dazu, dass Europa in unserer Schulgemeinschaft und in der gesamten Region gelebt wird. Als Mitglied des Netzwerkes MoreOS, einem Zusammenschluss aller sieben öffentlichen berufsbildenden Schulen der Stadt und des Landkreises Osnabrück, verpflichten wir uns, die Ausbildung in der Region zu stärken und allen Schülerinnen und Schülern der Region eine Auslandserfahrung zu ermöglichen. Wir hoffen, dass eine Mobilitätserfahrung in Europa eines Tages für alle Auszubildenden und Schülerinnen und Schüler der berufsbildenden Schulen zur Selbstverständlichkeit wird. Um dies zu erreichen, forderte Bente Smeding-Terveer die Ausbilderinnen und Ausbilder auf, selbst eine durch Erasmus+ geförderte Mobilität ins europäische Ausland durchzuführen, um von den europäischen Partnern zu lernen und die internationalen Kontakte zu festigen. „Vielleicht hat der Fachbereich in Osnabrück keine eigene Marketingabteilung, die spanische Niederlassung in Madrid aber schon“, fasste Bente Smeding-Terveer ein Szenario zusammen, in dem curriculare Ausbildungsinhalte besonders effektiv ins Ausland ausgelagert werden können. Durch Auslandsaufenthalte können internationale Partnerschaften ausgebaut, der unternehmerische Erfolg auf dem Weltmarkt gefördert und die Attraktivität des Ausbildungsangebots gesteigert werden. Schließlich können die aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen nur in Kooperation mit unseren europäischen Partnern und mit europäischen Lösungen bewältigt werden.

Der Schulleiter, André Stallo, betonte, wie gerne auch er damals während seiner Ausbildung an einer solchen Auslandserfahrung teilgenommen hätte und wie wichtig es für die duale Ausbildung und die Bekämpfung des Fachkräftemangels in Deutschland sei, die duale Ausbildung attraktiver zu gestalten. Die BBS Pottgraben sind davon überzeugt, dass die Freistellung der Auszubildenden für ein Auslandspraktikum ein großer Wettbewerbsvorteil ist, nicht zuletzt, weil die Ausbildungsbetriebe längst mit den Hochschulen um gute Schulabgänger konkurrieren und viele Ausbildungsbetriebe ihre Ausbildungsplätze nicht adäquat besetzen können. Statistisch gesehen nehmen bundesweit bisher nur 7 % der Auszubildenden an einem europäischen Mobilitätsprogramm teil, während an den Hochschulen 70 % der Studierenden ein von Erasmus gefördertes Auslandsstudium absolvieren.

Als „Botschafter Europas“ begleitete Tiemo Wölken, Mitglied des Europäischen Parlaments, die Veranstaltung und machte in seiner bewegenden Rede deutlich, wie wichtig das Zusammenwachsen Europas gerade in Zeiten des Krieges ist. Er erinnerte an die Zeit vor dem 24. Februar 2022, als wir die Idee der Europäischen Union als Friedensprojekt zwar kommuniziert, aber noch nicht wirklich verstanden hätten. Erst als er die Rede des ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Europäischen Parlament gehört habe, sei ihm klar geworden, dass Frieden in der Europäischen Union keine Selbstverständlichkeit sei.

Tiemo Wölken machte deutlich, dass es gerade diese Momente und persönlichen Erfahrungen im europäischen Ausland seien, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, einen individuellen Einblick in die kulturelle Vielfalt Europas zu erhalten, andere Vorgehensweisen kennen und schätzen zu lernen, aber auch Unterschiede auszuhalten.

Stellvertretend für alle Schülerinnen und Schüler, die an einem Erasmus+ Auslandspraktikum teilgenommen haben, berichtete die EuroApprentice Ann-Selina Watermeier von ihren bereichernden Erfahrungen, die sie während ihres Auslandsaufenthaltes in den Niederlanden sowohl beruflich als auch privat gemacht habe und betonte die charakterliche Weiterentwicklung. „Das Auslandspraktikum hat mich offener, mutiger und vor allem selbstorganisierter gemacht“ - nach dem Praktikum könne sie neue Herausforderungen viel schneller und souveräner meistern.

Ausgezeichnet wurden 16 Ausbildungsbetriebe der BBS Pottgraben, die ihre Auszubildenden für ein Auslandspraktikum freistellten. Für ihr Engagement für Europa und als Zeichen der Wertschätzung für die betriebliche Umsetzung der Freistellung erhielten die Ausbildungsbetriebe das von der NaBIBB (Nationale Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung) entwickelte Label „Ausbildungspartner - wir ermöglichen Auslandspraktika“.

Ausgezeichnet wurden folgende 16 Ausbildungsbetriebe:

• BAUKING Weser-Ems (Victor O´Connor)

• Bimarkt (Carla Gundlach)

• Bohnenkamp (Jennifer Brunner)

• CAT Automobillogistik (Niklas Friebe)

• Cordes&Graefe (Stefan Menzel und Judith Meyer)

• eHorses (Katja Möllenherm)

• Hellmann Worldwide Logistics (Karina Reiss und Christin Strootmann)

• Josef Große Kracht (Florian Frommeyer)

• Kaffee Partner (Hannah Lambert)

• Kinderarztpraxis Störmann/Brewel/Loucatos (Sandra Loh)

• Koch International (Christoph Bensiek)

• Mosecker (Sina Schmelz und Daniela Baumann)

• Schenker Deutschland (Daniela Kyrath)

• Schüchtermann-Klinik (Katharina Hörner)

• Sparkasse Osnabrück (Matthias Sandfort und Julia Theiling)

• ZF Friedrichshafen (Martin Waitz)

Das Auslandspraktikum ist ein Pflichtmodul der Zusatzqualifikation „Europakaufmann/-frau“. Diesen Titel und ein umfangreiches Zeugnis mit verschiedenen Zertifikaten überreichte die Teamleiterin Ursula Kramer an insgesamt 10 Absolventinnen und Absolventen. Die Schülerinnen und Schüler zeichneten sich während ihrer kaufmännischen Ausbildung durch besondere Lernbereitschaft aus. Neben dem Auslandspraktikum absolvierten sie vier weitere Module: ICDL (International Certification of Digital Literacy), Wirtschaftsenglisch-Zertifikat, zweite Fremdsprache und zwei IHK-Zertifikate in den Lernfeldern Internationale Geschäftsprozesse.

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