Die angehenden Medizinischen Fachangestellten (MFAs) wurden in einer etwa 60 Minuten dauernden Führung von einem blinden Guide durch einen lichtlosen Ausstellungsparcour geleitet. Sie mussten sich, ohne den wichtigen Sinn des Sehens, bei einem ganz ungewohnten Spaziergang zurecht zu finden. Anstelle des Sehens wurde gehört, gerochen und getastet, um gefahrenlos eine Straßenkreuzung zu überqueren, über eine Wiese und eine Brücke zu flanieren oder sich in einer Wohnung zurechtzufinden und vieles mehr.
Den MFAs wurde vor Augen geführt, wie viele Barrieren den Nichtsehenden im Weg stehen können und wie man durch gegenseitige Rücksichtnahmen, zum Teil schon durch Kleinigkeiten, diese Barrieren verringern kann. Außerdem konnten sie am eigenen Leib erfahren, wie viel Sicherheit einem eine hilfreiche Hand geben kann, wenn man sich in einer ungewohnten Situation befindet. Eine Erkenntnis, die den Auszubildenden sicherlich bei ihrem beruflichen Alltag nützlich ist, damit sie sich noch besser in ihre Patienten hineinversetzen können und diesen, wo nötig, Hilfen anbieten.
Alle Schülerinnen waren beeindruckt von diesem ungewöhnlichen Erlebnis und verließen gut gelaunt das Dialoghaus, um anschließend in Kleingruppen die schöne Innenstadt Hamburgs zu erkunden. Am frühen Abend fuhren die Berufsschülerinnen bestens gelaunt nach einer gelungenen Tagesfahrt wieder zurück nach Osnabrück.
Sonja Uhlig