Doch bevor die Organe auf den Seziertisch kamen, wurden Fragen der Schülerinnen gesammelt und ein wenig das theoretische Wissen aufgefrischt, z.B. „Wie ist der Blutfluss durch das Herz?“, „Welche Risikofaktoren für einen Herzinfarkt gibt es?“, „Wie funktioniert eine Reanimation und was geschieht dabei eigentlich?“. Das war alles nicht neu für die Auszubildenden, denn sie hatten den wichtigsten Muskel des Menschen bereits im Unterricht des Lernfeldes 05 behandelt und sind mit der Anatomie, Physiologie und Pathologie des Herzens bereits vertraut.
Mit zum Teil etwas Scheu, aber auch großer Neugierde, nahmen sie das feuchte, mehr als faustgroße Organ in Augenschein. Das Herz eines Schweines ist nur etwas größer als das eines Menschen. Mit einem Glasstab erkundeten die Schülerinnen in Zweier-Teams die Vorhöfe, die Hohlvenen sowie die Aorta, bevor sie dann das Herz unter Anleitung mit dem Skalpell zuerst an der linken Herzhälfte seitlich aufschnitten. Ein erster Blick ins Innere des Herzens offenbart deutlich die Struktur des Herzens: Vorhöfe, Kammern, Herzklappen. Alles wird sichtbar. Weiter folgten die Schülerinnen den Anweisungen und sezierten Stück für Stück das Organ. Am Ende lag das Herz in zwei Hälften vor ihnen und Herzmuskeln, Herzscheidewand, Herzklappen und die unterschiedlich großen Herzkammern wurden sichtbar. Neu war für die Schülerinnen, dass ein Herz auch Ohren besitzt. Die Funktion dieser Organbestandteile ist wissenschaftlich noch nicht umfassend geklärt, bekannt ist jedoch, dass diese nicht zum Hören, sondern Bildungsorte für das Hormon ANP sind.
Im zweiten Teil der Forscherzeit erkundeten die MFA-Auszubildenden die Dauerausstellung und bestaunten spezielle Exponate zum Thema Herz-Kreislauf-System, darunter auch einen Herzschrittmacher.
Nach gut 2,5 Stunden verließen die Schülerinnen gut gelaunt und mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen das wissenschaftliche Mitmach-Museum, um dann in Kleingruppen die Innenstadt Bremens zu erkunden. Am späten Nachmittag ging es nach einer gelungenen Tagesfahrt wieder zurück nach Osnabrück.
Sonja Uhlig