Startschuss für das Patenschaftsprojekt Mobile Trade Schools der Andheri Hilfe

Rosi Gollmann war Religionslehrerin an Berufsbildenden Schulen und gründete vor 55 Jahren in Bonn die Andheri Hilfe für die Ärmsten der Armen in Indien und Bangladesch.

Nach ihrer ersten Reise nach Bangladesch erzählte sie dem Andheri-Vorstand erschüttert von den vielen Blinden, die sie dort angetroffen habe. „Aber Rosi, was willst du tun bei einer Million Blinden mit einer Handvoll Helfern?“ war dessen Reaktion. „Mit dem Ersten anfangen!“ Diese Antwort von Rosi Gollmann hat nicht nur mich, sondern später auch die Schülerinnen und Schüler der GW21A3 in ihren Bann gezogen. Wie hilflos und ohnmächtig fühlen wir uns doch oft angesichts des Leids, das überall auf der Welt herrscht. Wir können kaum helfen. Das ist die bittere Wahrheit. Die wunderbare Wahrheit ist jedoch, dass wir beim Ersten anfangen und durch unsere vielfältigen individuellen Ressourcen mehr bewirken können, als wir zunächst denken:

Über 1,4 Millionen Menschen haben in Bangladesch mittlerweile ihr Augenlicht wiedererhalten.

Projektstart an den BBS Pottgraben

Das Team Religion entschied sich dafür, ein auf Nachhaltigkeit abzielendes Patenschaftsprojekt an unserer Schule zu implementieren. Uns und auch die Schulleitung begeisterte der Vorschlag der Andheri Hilfe, als Berufsbildende Schule die Ausbildung junger Menschen in Bangladesch zu fördern - durch die Patenschaft zu den Mobile Trade Schools.

Die Zielgruppe: Männer und Frauen im Alter zwischen 16 und 26 (Männer) bzw. 16 und 30 Jahren (Frauen) - perspektivlos, abgelegen auf dem Land lebend. Die sechs mobilen Ausbildungszentren kommen zu ihnen, um sie dort in einem halben Jahr zu Elektrikern/-innen, Mechanikern/-innen oder Nähern/-innen auszubilden und ihnen dadurch eine Zukunft in Würde zu sichern.

Gesundheitskaufleute legen Grundstein des Patenschaftsprojekts

Die 23 Schüler/-innen der GW21A3 griffen den Gedanken mit Begeisterung auf, einen Grundstein für dieses Patenschaftsprojekt der BBS Pottgraben mit der Andheri Hilfe zu legen und dadurch beim Ersten anzufangen.

Mit viel wunderbarem Engagement für dieses sinnvolle Projekt gestalteten sie eine PowerPoint-Präsentation. Lilly Eva Zare Isfahani stellte diese mit viel Herzblut und Qualität nicht nur dem Schulvorstand, sondern auch zwei verschiedenen Fachgruppen und einer Fachoberschulklasse vor. Die erste Aufmerksamkeit in der Schule wurde geweckt: 

Zudem starteten die Schüler/-innen wöchentliche Kuchenverkäufe – ein kulinarischer Genuss, der fast schon symbolisch das Wochenende einläutete. Bei den Verkäufen wurden sie durch die MF21A3 unterstützt, die Joghurt-Müsli-Obst-Variationen anbot. Eine andere Gruppe der GW21A3 wurde ebenso wie die FOG20B2 gestalterisch tätig, indem sie Karten verschiedenster Art kreierten. Diese können im Lehrerzimmer der Hauptstelle dauerhaft erworben werden. Der Kartenständer wurde dankenswerterweise von Familie Nehmelmann aus Hellern gespendet, die Betreiber des Geschäfts „Schreibkram“. Auch eine Künstlerin aus meinem privaten Umkreis stellte ihre Karten kostenlos zur Verfügung.

Spenden ermöglichen drei jungen Menschen Berufsausbildung

Wir haben gemeinsam beim Ersten angefangen. Wir haben deutlich spüren können, was es bedeutet, wenn sich Menschen auf den Weg machen zu helfen und sich immer mehr Menschen anschließen und sich einbringen. Und wir haben uns für alle Mühen belohnt: Insgesamt wurde in diesem Schuljahr ein

Betrag von 1565,50 Euro für die Mobile Trade Schools

von unserer Schulgemeinschaft eingebracht. Ein großes Dankeschön gilt dabei auch Ralf Korswird: Er hat sowohl einen eigenen Betrag gespendet als auch mit Thomas Kreye zusammen beschlossen, einen Teil des Restbetrages der Schülerfirma den Mobile Trade Schools zugutekommen zu lassen. Die Gesamtsumme ermöglicht es nun, drei jungen Menschen eine Ausbildung in Bangladesch zu finanzieren.

Traum von Asad (17 Jahre) aus Bangladesch wird Dank der Spenden der BBS Pottgraben wahr

Mobile Trade Schools werden Dauerprojekt

Für die 95-jährige Rosi Gollmann ist klar: Ihre Hilfe geht immer weiter. Für viele Personen unserer Schulgemeinschaft - Lernende und Lehrkräfte - ist klar: Diese Patenschaft lohnt sich und soll weitergelebt werden. Daher: Seien wir selbst die Veränderung, die wir in der Welt sehen wollen – lasst uns das Projekt auch in Zukunft mit allen möglichen Ideen und Umsetzungen gemeinsam unterstützen!

Ich freue mich darauf!

Susanne Schwabe

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