Drei Monate in Valencia - Praktikumsbericht

Internationales

Anfang März ging es für mich in die Stadt, in der an ca. 300 Tagen im Jahr die Sonne scheint – ¡Bienvenida a Valencia! Für drei Monate würde ich hier ein Praktikum, welches durch Erasmus + gefördert wird, absolvieren.

(Hinweis: Zu einem Auslandspraktikum im Rahmen von Ersasmus+ können Sie sich auf unserer Schulhomepage und der Informationsveranstaltung für Azubis am 19.9.2019 und für Ausbildungsbetriebe am 7.11.2019 informieren.)

Angekommen in Valencia, wurde ich von Bekannten, einer Spanierin und einem Deutschen, am Flughafen abgeholt. Bei ihnen sollte ich erst einmal wohnen. Ich hatte mein eigenes kleines Zimmer und teilte den Rest der Wohnung mit den beiden. Am ersten Tag meines Praktikums wurde ich zuerst einmal zu der Agentur „Esmovia“ zu einem Welcome-Meeting eingeladen, um alle genaueren Informationen über das Praktikum, den Sprachkurs und weitere Aktivitäten zu erfahren. Dann ging es zu meinem Praktikumsbetrieb, einer Sprachschule, in der ich mein Praktikum von nun an absolvieren sollte. Später am Tag startete auch schon der Sprachkurs an einer anderen Sprachschule, den ich in den ersten drei Wochen belegen würde, um meine Spanischkenntnisse aufzubauen und zu erweitern.

Ein besonderes Highlight im März war das „Las Fallas“-Festival, das es nur in Valencia gibt und immer vom 01.03.-19.03. stattfindet. Dabei werden Tradition, Satire und Kunst miteinander kombiniert und es werden Tonnen an Schießpulver verbraucht. So findet zum Beispiel jeden Tag um 14 Uhr die sogenannte „Mascletà“ am Rathausplatz statt, bei der ohrenbetäubende Knallkörper von 120 Dezibel explodieren – ein lärmendes Spektakel! In der Zeit der „Las Fallas“ gibt es sehr viele Feste und Feiereien, die Stadt ist im Ausnahmezustand. Für mich war es ein spannendes Erlebnis, jedoch war ich auch sehr froh, als danach wieder etwas mehr Ruhe in der Stadt einkehrte.

Während meines Praktikums in der Sprachschule hatte ich vorwiegend administrative Aufgaben und habe viele internationale Mitarbeiter/-innen kennengelernt, was sehr interessant war. Da ich jedoch lieber einen Einblick in pädagogische Aufgaben erhalten wollte, konnte ich meinen Praktikumsplatz nach ca. 4 Wochen in eine „Escuela de Infantil“, eine Kita bzw. ein Kindergarten für Kinder im Alter von ca. 1-3 Jahren, wechseln. Es war für mich das erste Mal, dass ich mit so jungen Kindern arbeitete. An meinem ersten Tag wurde ich von allen Kollegen/-innen herzlich begrüßt und in einer Kindergruppe für 2-3-Jährige eingesetzt. Da meine Kollegen/-innen hauptsächlich nur Spanisch sprachen, war es für mich anfangs etwas schwierig, alles zu verstehen, jedoch hat sich vieles von selbst ergeben und notfalls konnte man immer noch das Online-Wörterbuch benutzen. Mit den Kindern hatte ich keine Verständigungsprobleme, da sie selbst erst dabei waren, die spanische Sprache zu erlernen. Meine Aufgaben bestanden darin, den Kindern beim Essen zu helfen, mit ihnen zu spielen, zu tanzen, zu singen, zu basteln und natürlich insgesamt auf sie aufzupassen und mich um sie zu kümmern. Besonders toll fand ich, dass den Kindern bereits etwas Englisch beigebracht und mit ihnen Yoga gemacht wurde, wobei ich auch unterstützen durfte. Die ersten Wochen waren zwar sehr anstrengend und manchmal auch nervenaufreibend, jedoch überwogen die positiven Seiten und ich bin jeden Tag mit einem zufriedenen Gefühl in den Feierabend gegangen.

Während meiner Zeit in Valencia habe ich viele verschiedene, inspirierende Menschen aus unterschiedlichsten Ländern (Taiwan, Australien, Italien, Portugal, England …) kennenlernen können und dadurch einen großen Einblick in verschiedene Kulturen erhalten. Nach einem Monat bin ich von etwas außerhalb in das Standzentrum von Valencia in eine WG mit zwei spanischen Studentinnen gezogen, um näher am Geschehen zu sein und um auch noch nach der Arbeit mehr im Zentrum machen zu können. Das Zusammenleben mit den Spanierinnen, aber auch das alltägliche Leben, haben mir gezeigt, dass die Spanier meist sehr offen und hilfsbereit sind, sich weniger stressen lassen und das Leben mehr genießen. So ist es zum Beispiel keine Seltenheit, im Park angesprochen zu werden und etwas über das Wetter oder den Alltag zu plaudern. Auch die Familie ist für die meisten Spanier sehr wichtig und steht über allem anderen.

In den drei Monaten in Valencia habe ich sehr viel, unter anderem auch über mich selbst, lernen können und mich weiterentwickelt. Ich habe das Gefühl, dass ich selbstständiger und selbstbewusster geworden bin und versuche, die offene und gelassenere Art der Spanier auf mich zu übertragen. Dankbar bin ich neben den vielen Erfahrungen vor allem aber auch für die Menschen, die ich kennenlernen konnte und mit denen ich hoffentlich noch lange in Kontakt bleiben werde. Durch den Sprachkurs, der sehr viel Spaß gemacht hat, aber besonders durch den täglichen Gebrauch der Sprache, haben sich meine Spanischkenntnisse verbessert und ich habe mich dazu entschieden, auch nach meiner Rückkehr weiterhin Spanisch zu üben. Valencia ist eine super schöne, sonnige Stadt, die ich mit Sicherheit bald wieder besuchen werde - ¡hasta pronto Valencia!

Sarah Große, EU17 (Europakaufleute)

Diese Seite teilen:

Zurück zum Seitenanfang