Doch beginnen wir von vorne: Als Mitte August, kurz nach den Sommerferien, der Termin der Charity-Meile bekanntgegeben wurde, stellten sich zwei elementare Fragen:
- Wie sollten die Auszubildenden es schaffen, in dem kurzen Zeitraum bis zum 7. Oktober ein solches Event auf die Beine zu stellen? Insbesondere, da sich die fünf teilnehmenden Klassen untereinander nicht kannten.
- Wie sollten die Auszubildenden diesen enormen Aufwand alleine bewerkstelligen? Schließlich sollte die Veranstaltung in den Herbstferien stattfinden, für die die betreuenden Lehrkräfte bereits Urlaube gebucht hatten.
Die Antwort lautete: Mit sehr viel Motivation, Engagement, Fleiß und Spaß daran, Gutes zu tun und an Projekten zu arbeiten!
Zunächst wurden Ideen gesammelt, diskutiert und verworfen, bis sich folgende Aktionen durchgesetzt hatten: Basteln mit Fisher-Tips, das Aufstellen von Fotoboxen, der Verkauf von Heliumballons, Dosenwerfen und Glücksraddrehen, ein „Löwen-Shop“, in dem gespendete Bekleidung gegen eine Spende verkauft wurde sowie ein selbst entwickelter Escape-Room. Außerdem konnten Kinder Jutebeutel bemalen während die Eltern frischen Kaffee und selbstgebackenen Kuchen genießen durften. In einem anderen Stand wurden Drivers-Cocktails gemixt und am Waffelstand fanden die süßen Köstlichkeiten reißenden Absatz. Auszubildende der KE16D3 haben in ihrer Freizeit eine Torwand gebaut, an der sich die Gäste der Charity-Meile sportlich messen konnten. Und auch für die Kreativen war etwas dabei: Beim „Mitmach-Kunstwerk“ konnte man gegen eine Spende ein Stück ausmalen und so mit vielen anderen zusammen einen bunten Löwenkopf erschaffen. Das Gemälde wird demnächst im Osnabrücker Zoo zu besichtigen sein.
Möglich waren all diese Aktionen nicht nur aufgrund unserer engagierten Auszubildenden, sondern auch durch zahlreiche weitere Unterstützer, ohne die das Ergebnis nicht so positiv ausgefallen wäre. Die Auszubildenden haben viele Sachspenden erhalten, wie z.B. die Zutaten für Waffeln und Cocktails. Auch wurden kurzfristig Waren abgeschrieben und reduziert, so dass erschwingliche Tombolagewinne gekauft werden konnten. Auch die gesamten Materialien für das „Mitmach-Kunstwerk“ wurden gespendet sowie vieles mehr.
Alle Aktionen waren trotz der kurzen Vorbereitungszeit perfekt geplant und organisiert. Doch zwei Tage vor dem Event kam der Schock: Der verkaufsoffene Sonntag, der die Charity-Meile begleiten sollte, um möglichst viele Gäste „anzulocken“, wurde abgesagt! Die Gewerkschaft ver.di hat vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg kurzfristig das Verbot zur Sonntagsöffnung durchgesetzt. Die Charity-Meile sei als Grund zur sonntäglichen Geschäftsöffnung nicht ausreichend gewesen. Das Gesetz (NLöffVZG) sagt hierzu, dass Ausnahmen genehmigt werden dürfen, wenn diese im öffentlichen Interesse erforderlich werden.