Wie gelingt „Frieden im Alltag“? - Adventliche Feier in der Kirche St. Johann

Wir sind eine große Schulgemeinschaft an drei Standorten im Stadtzentrum Osnabrücks. Die Struktur unserer Bildungseinrichtung ist sehr heterogen. Das führt zu vielfältigen und verschiedenen Persönlichkeiten in unserer Schülerschaft. Uns verbindet jedoch das Leitbild der Schule, beispielsweise mit dem Leitbegriff „Kommunikation“: „Wir pflegen aktiv den Kontakt untereinander sowie nach außen respektvoll und ehrlich.“ So versammelt sich einmal jährlich die gesamte Schülerschaft mit dem Lehrerkollegium in der nahe gelegenen Kirche St. Johann.

Der Hausherr, Dechant Dr. Hermann Wieh, hieß uns herzlich in seiner Kirche willkommen. Wir unsererseits respektierten die Würde des Gotteshauses, gleich welcher Religion oder Weltanschauung wir angehören. Die Kirche St. Johann hat in ihrer über 700-jährigen Geschichte schon so manche beeindruckende Feier erlebt. Unsere adventlichen Feiern gehören sicherlich dazu, bemerkte Ursula Meyer vom Förderverein der Schule in ihrer Ansprache.

Der Leitbegriff „Verantwortung“ legt der Schule ans Herz, unsere Schüler/-innen zum eigenständigen und verantwortungsbewussten Handeln zu motivieren. Folgerichtig lag die Formulierung der Zielsetzung „Frieden im Alltag“ und die gestalterische Darbietung in den Händen unserer Schülerschaft. Die Schülervertreter im Schulvorstand und eine Schülergruppe der Speditionskaufleute (SL15C3) formulierten Gesprächsdialoge zu streitigen Themen und Situationen im Schulalltag.

Es gibt eben typische Reibungspunkte unter Schülern/-innen. Doch wie geht man damit um? Ja - wie geht Frieden eigentlich? Die Frage haben sich Linda, Elena, Nathalie und Luca auch gestellt. Und haben Antworten bei einigen klugen Menschen gefunden:

Elena hat folgendes Zitat sehr beeindruckt:
„Wer mit sich selbst in Frieden leben will, muss sich so akzeptieren, wie man ist.“
(Selma Lagerlöf)

Nathalie fand das folgende Gedicht sehr ansprechend:
„Immer kämpfen, immer streiten, und das lohnt doch wahrlich nicht.
Und das Recht hat viele Seiten und der Friede, er ist Pflicht.“
(Friederike Kempter)

Luca sprach unseren Leitbegriff Internationalität an:
„Bloß keinen Zank und keinen Streit!
Das heißt auf Englisch ganz einfach PEACE
und auf Französisch PAIX
und auf Russisch MIR
und auf Türkisch BARIS
und auf Hebräisch SHALOM
und auf Deutsch FRIEDE
oder: Du komm, lass uns zusammen spielen, zusammen sprechen, zusammen singen, zusammen essen, zusammen trinken und zusammen leben, damit wir leben."
(Josef Redinger, 2001, Die Friedensstiftung „Welt ohne Waffen“)

Mit einfühlsamen Melodien gestalteten Gerson Stiening am Vibraphon und Christian Joppich am Klavier die Übergänge zwischen den vorgetragenen Dialogen und gaben damit Zeit und Ruhe für eigene Gedanken.

Damit nicht nur die Weihnachtszeit den Frieden im Alltag fördert, gab sich die Schulgemeinschaft ein gegenseitiges Versprechen:

„Ich werde mit meinen Mitmenschen in Frieden leben!
Ich werde ein friedvolles Miteinander im Schulleben fördern!
Ich werde das Anderssein meiner Mitmenschen akzeptieren!
Ich werde die Ausübung einer gewaltfreien Religion tolerieren!
Kommt, lasst uns friedlich zusammen leben, damit wir leben!“

Dechant Dr. Hermann Wieh und unser Schulleiter Ralf Korswird bedankten sich bei den mitwirkenden Schülern/-innen für ihre authentischen Beiträge zum Gelingen von Frieden im Alltag. Mit diesem versöhnlichen Abschluss ging unsere Schulgemeinschaft in die Weihnachtsferien.

Bernhard Wessel

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