Das ist genau 20 Jahre her. Ein guter Grund zu fragen: Werden die heutigen IT-Berufe den Anforderungen der beruflichen Praxis noch gerecht? Wie muss sich berufliche Bildung in Schulen und Ausbildungsbetrieben weiterentwickeln, um dem noch immer wachsenden Personalbedarf der IT-Branche gerecht zu werden? – Diese Fragen stellte auch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in einer bundesweiten Studie zur Neuordnung der IT-Berufe. Ziel der Studie mit über 6.000 Befragten war es, herauszufinden, ob eine Neuordnung dieser Berufe erforderlich ist.
Um frühzeitig auf anstehende Veränderungen reagieren zu können, wurde im März 2017 kurzerhand der Leiter der Studie, Herr Henrik Schwarz, zu uns in die Schule eingeladen. Dieser referierte vor den zahlreich erschienenen IT-Ausbildern, der IHK und Lehrkräften unserer und benachbarter Schulen über seine Ergebnisse. Diese belegen, dass die grundlegende Konzeption der IT-Berufe sehr zeitgemäß ist, wenngleich Optimierungsbedarf besteht. An Bedeutung gewinnende Bereiche sind u.a. VoIP, IT-Sicherheit und Cloud-Computing. Deshalb wird in diesen Bereichen eine stetig wachsende Fachkompetenz von den Mitarbeitern erwartet.
Grundlegende Änderungen könnten der Studie zu Folge z. B. darin bestehen, dass die beiden kaufmännischen IT-Berufe zu einem gemeinsamen Berufsbild zusammengefasst werden. Bei den Fachinformatikern soll eine klarere Schwerpunktsetzung in der Ausbildung erfolgen.
Wie Herr Schwarz berichtete stand zum Zeitpunkt des Vortrags noch nicht fest, wann und in welchem Umfang die Neuordnung umgesetzt wird. Eventuell werden lediglich einige Inhalte angepasst ohne die Berufe vollständig zu reformieren. Die Neuerungen könnten möglicherweise bereits für neue Ausbildungsverträge ab August 2018 gelten.
Im Anschluss an den Vortrag ergab sich eine rege Diskussion über die Zukunft der IT-Berufe und mögliche Änderungen des sehr aufwendigen Prüfungswesens für diese Berufsgruppe.
Autor: Christof Müller