Studienfahrt zum Heide Park Resort - Mit 100 Sachen in den Marketinghimmel

Kaufleute für Marketingkommunikation

Wer sich knapp 70 Meter im freien Fall Richtung Erdboden bewegen oder in 2,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen lassen wollte, kam auf der Studienfahrt der Veranstalterklasse VG12A3 und den Marketingkommunikationsklassen MA12A3 und MA11A3 in das Heide Park Resort auf seine Kosten.

Thrill, Gruppenzwang, Selbstüberwindung oder physikalisches Interesse, was immer Menschen dazu bringt, eines der insgesamt 40 Fahrgeschäfte des Freizeitparks zu nutzen, eines steht fest: Hinter dem 85 ha großen Areal des Heide Parks mit seinen Angeboten steht eine gigantische unternehmerische Organisation und ein ausgeklügeltes Marketingkonzept.

Marketingvortrag durch Vertriebsleiter Joachim Lampe

Während seines Marketingvortrages erläuterte Joachim Lampe, Vertriebsleiter im Heide Park, den Auszubildenden Details über die Dynamik der zur britischen Merlin Entertainment Group gehörenden Einrichtung. Jährlich angepasste Zielvorgaben der Konzernmutter üben beträchtlichen Innovationsdruck auf das Management in Soltau aus. Für 2013 betrifft ein Hauptziel eine weitere Steigerung der Besucherzahl, das Hauptaugenmerk des Controllings liegt dabei vor allem auf dem Anteil der Stammgäste. Strategisches Gebot ist daher eine konsequente Markenführung und -kommunikation.

Lampe verdeutlichte den Marketing-Dreiklang Segmentierung, Positionierung, Differenzierung am Beispiel des Heide Parks. Neben der Pflege und Erweiterung der Kernzielgruppen, 10 –17-Jährige sowie 35-44-Jährige (Eltern mit ihren Kindern im Jugendalter), für die ein sukzessiver Ausbau des Parks mit neuen Fahrgeschäften in den vier Themenbereichen im Heide Park als Garant für ehrgeizige Wachstumsziele gilt, bewegt sich das Unternehmen strategisch auch auf neuem Terrain. Denn längst schon sind weitere Zielgruppen in den Focus geraten: Nicht nur die Generation der Großeltern und die der kleineren Kinder, denen durch ein Zirkuszelt und eine Musicalvorführung der Park entgegenkommt, sondern Geschäftsleute, denen Tagungsräume vermietet werden, mit der Option nach Torschluss exklusiv z.B. die berühmte Achterbahn Colossos zu nutzen, einen Piratenüberfall zu buchen oder gleich ein Feuerwerk. Musikfreunde, die Konzerte und Events auf dem 20 000 Personen fassenden Gelände erleben möchten. Kurzurlauber, die einige Nächte – je nach Geldbeutel und Geschmack - in einer Holzhausanlage, dem Holiday Camp, oder in der einem Piratenstützpunkt nachempfundenen Vier-Sterne-Unterkunft, Hotel Port Royal, verbringen möchten.

Die neuen Konzepte unterstützen den Gewinn neuer Zielgruppen unterschiedlichen soziodemographischen, geographischen, psychographischen Hintergrunds und unterschiedlicher Nutzungsanlässe des Heide Park Resorts. Allen Angeboten ist eines gemeinsam: die Synergien mit dem erlebnisreichen Kerngeschäft Freizeitpark werden aktiv genutzt. So ist es konsequent, dass kommunikativ neben den bekannten TV- und Radiokampagnen und Social Media vor allem auf das eigenständige Empfehlungsmarketing durch Besucher gesetzt wird, die ihre Erlebnisse im Heide Park von Mund zu Mund weitertragen und neue Besucher generieren bzw. selbst wiederkommen - zu Hunderttausenden pro Jahr

Wer es übrigens im Heide Park Resort ruhiger mag, kommt für die legendäre Weltmeisterschaft im Pfahlsitzen, die hier bis 2004 stattfand, jedenfalls zu spät. Alternativ darf sich der ruhebedürftige Besucher allerdings in die Kapelle aus dem Jahr 1350 zurückziehen, die noch als Rückzugsort auf dem Areal steht und auch für Hochzeiten gebucht werden kann. Ein abwechslungsreiches Programm stünde einer Hochzeitsgesellschaft rund um den liturgischen Raum allemal zur Verfügung. Bei diesem Anlass muss es ja nicht gleich die Krake sein, bei der den Gästen der Boden unter den Füßen entrissen wird, um 41 Meter senkrecht fallend vorerst im Maul des Ungeheuers zu verschwinden. Trotz Happy End – die Schleuderfahrt führt durch ein Schiffswrack zurück an die Wasseroberfläche – vielleicht nicht ganz die richtige Performance im Brautkleid.

Autoren: Stefanie Gerwesmann, Sebastian Pöhler, Bernd Sellmeier

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