Jugend in Gefahr?

Förderverein

Diese Frage wollte und konnte Frau Dr. Dorothee Imsieke in der Veranstaltung des Fördervereins am Pottgraben am 24.08.2017 beantworten. Die Referentin leitet beim Caritasverband der Diözese Osnabrück die Abteilung „Betriebliches Gesundheits-management“. Sie konnte die zuhörenden Lehrkräfte und die Mitglieder des Förder-vereins mit ihrem profunden Wissen dafür sensibilisieren, sich noch stärker den Nöten ihrer Schülerinnen und Schüler zu öffnen. Auf die direkt gestellte Frage nach den Erfahrungen der Lehrkräfte ergaben sich die Themen der Veranstaltung: Umgang mit Medien, Stressfaktoren, Radikalisierung.

Frau Dr. Imsieke bezog nach einem Impuls zum Thema Stress die Anwesenden so-fort in die Problematik ein. Stress und die aus ihm entstehende Stressspirale spielen für die Schülerinnen und Schüler und verstärkt auch die Auszubildenden eine immer größere Rolle. Woher kommt der Stress? Wenn Informationen über tatsächliche Anforderungen in der Lern- und Arbeitswelt fehlen, Ansprüche der Eltern und/oder Ausbildungsbetriebe steigen, für die „komplex“ erscheinende Welt wenig Orientierung durch das Elternhaus, aber auch die Schule, gegeben wird und zu-dem und verstärkend kein Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit entwickelt wurde, dann bildet sich bei vielen, aber nicht bei allen das Symptom Stress heraus. Die eigenen und fremden Anforderungen führen häufig zu körperlichen Reaktionen bis hin zum totalen Zusammenbruch.

Die Dipl. Psychologin betonte, dass psychische Probleme nicht ignoriert werden dürfen. Wichtig ist auch, dass psychische Probleme eine Krankheit sind, die heilbar ist. Allerdings ist nicht jede kleine Auffälligkeit sofort eine Krankheit. Ob tatsächlich alle Kinder, die mit Ritalin behandelt werden, krank sind, wagte sie zu bezweifeln. Als Dipl.-Kauffrau wies die Referentin aber auch auf die hohen volkswirtschaftlichen Schäden hin, die durch psychische Erkrankungen Jahr für Jahr mit steigender Tendenz entstehen.

In der lebhaften Diskussion unter Leitung von Klaus Kafsack wurden auch die Themen Alkohol und Drogen angesprochen, die heute bedeutsamer sind als zu den Zeiten, in denen Drogen nicht so leicht verfügbar waren und das Komasaufen nicht zu den Jugendritualen zählte. Die zunehmende Spielsucht und der Umgang mit den Handys wurden als Gefahr bezeichnet, ohne dass ein schlüssiges Konzept für die Bewältigung der Gefahren vorgestellt wurde.

Frau Dr. Imsieke wurde unterstützt von Frau Pahlitzsch, die im Rahmen ihres Wirtschaftspsychologiestudiums ein Praktikum bei der Caritas abgeleistet hat und über die „Volkskrankheit“ Depression berichtete.

Insgesamt eine zweistündige Veranstaltung, die für alle lohnenswert war. Dies betonte auch Ursula Meyer, Vorsitzende des Fördervereins, in ihren Dankesworten an alle Beteiligten. Sie bedankte sich auch für eine Powerpointpräsentation der Problematik, die allen Lehrkräften zur Verfügung steht.

Ursula Meyer und Klaus Kafsack

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